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Archive for the ‘Burma 2010’ Category

Geldtausch-Erfahrungen


Das Thema lautet: In welcher Form nehme ich Geld mit und wie tausche ich es in Landeswährung? Bei meinen Reisen in Asien während der vergangenen 10 Jahre hatte ich unterschiedliche Strategien verfolgt und glaube jetzt, die (für mich) optimale Variante gefunden zu haben.
Früher bin ich mit einem Mix aus Traveller-Checks (TC) und Bargeld in Euro unterwegs gewesen.
Die Mitnahme von Barem hat sich bewährt – viele Wechselmöglichkeiten zu akzeptablem Kurs, meistens ohne Wechselaufschlag -, die Verwendung von TC dagegen nicht. Das Hauptargument für TC ist die Absicherung bei Verlust. Dafür nmt man aber einige Nachteile in Kauf: Bei der Beschaffung und auch beim Einlösen werden nicht unerhebliche Gebühren fällig, die den recht guten Kaufkurs doch deutlich mindern. Weiterhin kann sich die Einlösung mitunter als recht schwierig erweisen; falls man sich nicht gerade in einem Backpacker-Zentrum mit Wechselstuben befindet, ist man auf Banken und deren Öffnungszeiten angewiesen. Und hat man es dann zum zuständigen Bankschalter geschafft, beginnt eine umständliche und zeitraubende Prozedur mit Formulare-Ausfüllen und Paß-Vorlage. Auch habe ich es erlebt, dass ich in einer großen Bank in Ninh Bin (Vietnam) mehrfach von Pontius zu Pilatus geschickt wurde, bis sich jemand fand, der die banktechnische Abwicklung beherrschte. Ein Trauerspiel! Wie neidisch habe ich auf die vielen ATMs mit u.a. Visa-Zeichen geschaut, an denen ich problemlos hätte Geld ziehen können. (MasterCard und EC-Karte mit Maestro-Zeichen hatte ich dabei, konnten aber an diesen Automaten nicht verwendet werden.
Ich beschloss, mir für künftige Reisen eine Visa-Card zuzulegen, und zwar eine Karte, mit der ich weltweit kostenlos Geld abheben konnte, ohne zusätzliche Bankgebühren zahlen zu müssen. Meine Recherchen führten mich zur Deutschen Kreditbank, einer Tochtergesellschaft der BayernLB. Bei Eröffnung eines per Internet geführten Kontos (komplett kostenfrei incl. EC-Karte) wird eine kostenlose Visa-Karte zur Verfügung gestellt, mit der weltweit ohne Gebühren Geld abgehoben werden kann. Weiterer Vorteil: Guthaben auf dem Visa-Konto wird mit gegenwärtig 2,05% verzinst – ein super Zinssatz für täglich verfügbares Geld!
Soweit die Theorie, die Praxis konnte ich hier in Thailand testen. Das Ergebnis: Alles funktionierte bestens, so wie ich es mir erhofft hatte, mit einer einzigen Einschränkung: Die meisten thailändischen Banken verlangen für das Geld-Ziehen eine Gebühr von 150 Bath (3,30€) je Vorgang. Allerdings habe ich eine Bank gefunden, die diesen Aufschlag nicht verlangt, die Ayuthya-Bank. Filialen dieses Instituts (Firmen-Signalfarbe: gelb) habe ich während meiner Thailand-Reise überall dort gefunden, wo ich frisches Bargeld benötigt habe.
Inder Regel waren die Auszahlungenin 2-3 Tagen von dem Guthaben auf mein Visa-Konto abgebucht, wie ich online checken konnte. Der abgerechnete Kurs lag dabei deutlich über demjenigen, den ich beim Umtaisch von Bargeld erhalten hätte.
Bargeld in Euro-Scheinen habe ich gleichwohl immer dabei, für Notfälle.
Damit ich künftig nicht von einer einzgen Karte abhängig bin, werde ich mir vor der nächsten Reise eine Zusatzkarte ausstellen lassen, die ich dann unterwegs an einem besonders sicheren Ort aufbewahre.
(Übrigens: Von der DKB bekomme ich für diesen Text weder Honorar noch sonstige Vergünstigungen. Schade eigentlich …)
CU

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Burmanische Buserlebnisse

17/02/2010 2 Kommentare

Gebucht war der Morgenbus von Hpa-an nach Yangon, von wo ich am nächsten Tag nach Thailand weiter fliegen mußte. Ich hatte mir das Bus-Ticket rechtzeitig besorgt und einen vernünftige Sitzplatz in vorderen Bereich erhalten. Um 6.30 h sollte ich mich mit meinem Gepäck vor dem Ticketbüro einfinden. Als ich bereis am Vorabend in meinem Guesthouse auscheckte, sagte mir der Besitzer jedoch, dass mit der Abfahrt frühstens um 7.30 h zu rechnen sei.
Natürlich hörte ich nicht auf ihn, ich konnte es schließlich nicht riskieren, den Bus zu verpassen.
Am nächsten Morgen stand ich also überpünktlich auf der Matte und wartete geduldig. Natürlich kam der Bus nicht pünktlich, und so frühstückte ich erst einmal in einem nahe gelegenen Cafe, den Busstopp ier fest im Auge. Endlich war es soweit, der Bus kam mit etwa 45 Minuten Verspätung – und war schon voll mit Einheimischen besetzt. Nachdem ich vergebens versucht hatte, mir mit meinem Gepäck Zugang zum Inneren des Busses zu verschaffen – weitere Mitreisende scheiterten ebenfalls – griff die resolute Leiterin des Ticketbüros ein. Nahezu alle Personen mussten aussteigen und warten, bis die reservierten Plätze eingenommen waren. Dann wurde das Gepäck verstaut. Da die Gepäckklappen offenbar bereits voll waren (vielleicht gab es auch keine?), musste im Bus jeder freie Winkel unter den Sitzen für das Gepäck genutzt werden. Das führte in der Folge natürlich zu sehr beengten Platzverhältnissen. Dann durften die draußen Wartenden wieder einsteigen, und auch ihre Habe wurde untergebracht. Nachdem alle Reisenden wieder im Bus waren, wurden Mini-Plastkhocker im Mittelgang aufgestellt, so dass jetzt jede Reihe aus 6 Sitzen bestand. Wer hier keinen Platz fand, das waren so zwischen 10 und 12 Personen, drängte sich hockend und stehend zwischen Fahrer und Ausgang und auch halb im Freien auf den Trittbrettern. Unterwegs hielten weitere Laute den Bus an und wurden auch mitgenommen nach dem Motto: „Einer geht immer noch.“
CU

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Reisen in Burma


Eigentlich hatte ich es mir schwieriger vorgestellt, innerhalb Burmas zu reisen. Die Realität hat aber gezeigt, dass alles ziemlich easy ist, nicht viel anders als in anderen südostasiatische Ländern, obwohl große Teile des Landes für ausländische Besucher gesperrt sind. Anlaufstellen für Infos jeglicher Art, Tickets etc. sind die Guesthouses und Travel Agencies, von letzteren gibt es mittlerweile in den touristischen Hauptorten etliche. Weiterhin gibt es das staatliche Fremdwnverkehrsbüro MTT, hier soll es angeblich alle aktuellen Reiseinfos geben. Es ist uns allerdings auf unserer Reise nicht gelungen, eines dieser Büros zu besuchen, da entweder nicht auffindbar oder zu weit von den Orten entfernt, an denen man sich als Traveller gemeinhin aufhält.
Es gibt für den Fernverkehr die Transportwege Straße, Wasser, Luft und Schiene.
Zu Schiene kann ich nichts sagen, da ich die Bahn nie benutzt habe. Aus den Reiseführern weiss ich jedoch, dass die Bahn langsam und oft mit viel Verspätung fährt.
Einen Flieger hätten wir beinahe genommen, und zwar von Mandalay in den Norden nach Bhamo. Von dort wollten wir dann mit dem Boot zurück nach Mandalay fahren. Nach etlichem Hin und Her im Büro der staatlichen Fluggesellschaft (siehe den entsprechende Blogeintrag bei Mandalay) buchten wir letztendlich doch nicht, und der Flug fiel aus. Von anderen Reisenden habe ich übrigens ähnliche Stoties gehört, offenbar werden Flüge gecancelt, wenn nicht genügend Touristen mitfliegen, die ein Mehrfaches des Flugpreises für Einheimische zahlen.
Der Grund für unsern Flugverzicht lag in einer Information, die wir kurzfristig von einer Travel Agency erhalten hatten, dass nämlich wegen Wassermangels das Expressboot nicht fahre. Ob das wirklich den Tatsachen ensprach, kann ich nicht so recht beurteilen, immerhin traf ich später Reisende, welche die volle Strackw von der chinesischen Grenze bis nach Mandalay mit dem Boot bewältigt hatten.
Bleibt als letztes Fortbewegungsmittel über Bus und Auto zu berichten. Ein „shared taxi“ hatten wir uns von Mandalay zum Inle-See geleistet, denn der Bus muss einen weiten Umweg fahren, da für ihn die Straßen im Gebirge zu steil sind. Wir saßen zu Viert in einem ganz passablen Toyota-PKW. Sammelstelle und Startpunkt für alle Passagiere war die Taxi-Zentrale, ein unscheinbares kleines Büro, an dem wir glatt vorbei gelaufen wären, hätten wir es ohne fremde Hilfe finden müssen. Wie ich später erfuhr, besteht zwischen Inle und Mandalay ein täglicher Pendelverkehr mit diesen „shared taxies“.
Busse gibt es in Burma wie überall in verschiedenen Qualitätsstufen, vom einfachsten Reionalbus, den auch die Einheimischen nutzen, bis zum komfortablen „VIP“-Bus mit AirCon. Entsprechend gestaltet sich natürlich das Preisniveau. Heisere Strecken lassen sich recht bequem mit Nachtbussen zurück legen, wobei man dabei mit mehreren Schlafunterbrechungen durch Fahrer-Pausen an Raststätten und Polizeikontrollen rechnen muss. (Bei letzteren werden die Ausländer genaustens mit ihren Passdaten registriert.) Sleeper-Busse wie in Vietnam oder Thailand kennt man übrigens in Burma nicht.
Die Vorteile des nächtlichen Reisens liegen auf der Hand: Zeitersparnis und keine Kosten für die Unterkunft; Nachteile: Man sieht nichts von der Gegend und landet oftmals im Dunklen in einem außerhalb des Zielortes gelegenen Busbahnhof, wo man dann völlig den dort wartenden Taxi- oder TukTuk-Drivern akusgeliefert ist.

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Internet & Co in Burma


Es gibt in Burma mittlerweile viele Möglichkeiten, das Internet zu nutzen, allerdings sind die Zugänge zu WWW und Email staatlich reglementiert. Das bedeutet: Manche Web-Seiten sind gesperrt und können nicht so ohne Weiteres aufgerufen werden, so auch diese Blog-Seiten. Und wenn dann die Meldung „Access denied“ auf dem Monitor erscheint, hilft der freundliche Betreiber des Internetcafes weiter, stellt den Proxy-Server um und schon klappts, langsam, aber immerhin. Eine andere Variant ist die Einwahl über http://www.usatunnel.com, damit habe ich die letzte Zeit fast immer gearbeitet.
In der Email-Kommunikation sollen angeblich einige Provider gesperrt sein, u.a. Hotmail. Dazu kann ich nichts sagen, da ich im Ausland immer Gmail verwende, und Gmail ist praktisch auf jedem öffentlichen Rechner in Burma quasi voreingestellt. Einer Bekannten, die zu dieser Zeit ebenfalls in Burma weilte, hatte ich an Hotmail geschrieben, sie hat das Mail erhalten und mir über Hotmail zurück geschrieben.
Generell sind die Internet-Dienste recht langsam, morgens vor 10h geht’s noch, danach reduziert sich die Verbindungsgeachwindigkeit drastisch, und abends, wenn die Rechner in den Shops mit Touristen belegt sind, wird das Ende der Leistungsfähigkeit erreicht.
WiFi kann in den meisten Internetcafes zugeschaltet werden, der Preis ist der gleiche wie bei Verwendung stationärer Computer. Gelegentlich hat man auch das Glück, kostenloses WiFi nutzen zu können, beispielsweise in teuren Hotels (z.B. Sedona-Hotel in Mandalay), die diesen Service ihren Gäste bieten Man setze sich dann einfach in die Lobby, bestelle einen Kaffee (oder auch nicht) und erledige seine Jobs mittels iPhone oder Netbook.
Telefonieren ins Ausland wird in den meisten Internetcafes ebenfalls angeboten (Schild „IDD“), dies funktioniert allerdings nicht über eine Internetverbindung, sondern vom Handy aus und ist mit 2.000-3.000 Kyat/min recht teuer.
Ein zusätzlicher Tip: Akkus von Kameras, Mobilphones etc. können super in Internet-Cafes aufgeladen werden, da diese Betriebe gegen die langen Stromunterbrechungen gewappnet sind und durch Generatoren immer Strom zur Verfügung haben.
CU

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Essen und Trinken in Burma


Im Folgenden einige Informationen zum Thema „Essen und Trinken“, so wie ich es gesehen und empfunden habe. Falls etwas inkorrekt sein sollte oder aber Ergänzunge erforderlich sind, bitte ich um Nutzung der Kommentarfinktion.
Überall gibt es Teestuben mit verschiedenen ausgebackenen Sachen und trockenem Kuchen. Das Personal bringt 2 oder mehr Teller mit diesen Speisen, und man nimmt soch das, was man essen mag. Abgerechnet wird dann zum Schluss. Tee steht zur freien Verfügung auf dem Tisch, wer Kaffee will, muss extra löhnen. Bei letzterem handelt es sich meistens um eine Portionspackung Instant-Kaffees, der mit Mengen von Zucker und Milchpulver versetzt ist und der in einem Glas heißen Wassers aufgelöst wird. Besser schmeckt da schon der kostenlose Tee, der entweder in einer Thermoskanne mit Baststopfen (durch diesen kann man gießen) oder in einer einfachen Blechkanne angeboten wird. In beiden Varianten finden sich Grün- bzw. Schwarztee.
In den Teashops sitzt man an kleinen Tischen und noch kleineren Hockern, auf denen zu sitzen allerdings für westliche Beine auf Dauer etwas anstrengend ist. Dafür kommt man aber recht leicht mit Einheimischen ins Gespräch. Die Teashops öffnen morgens in aller Frühe – ich habe dort schon um 5.30h vor Abfahrt eines Busses die erste Mahlzeit des Tages eingenommen. Übrigens: Eine leckere Morning-Soup bekommt man dort meistens auch. Alkohol wird in diesen Betrieben nicht ausgeschenkt.
Die Teashops schließen am Mittag, und wer danach Hunger bekommt, muss meistens auf Restaurants ausweichen. Diese sind deutlich teurer als die Teashops, bieten aber eine Vielzahl verschiedener Gerichte an, in Touristenorten diverse nationale Spezialitäten (z.B. Pizza/Pasta, Döner, Schnitzel). Ein Bier bekommt man meistens auch.
Ab 17h bauen Garküchen auf den Gehwegen belebter Straßen ihre Stände auf, sie bieten verschiedene Gerichte an – Pankakes, Suppen, Reisgerichte etc. Es gibt viele regionale Geschmacksrichtungen. In Nyang Shwe am Inle-See habe ich eine der besten Suppen während meiner Reise gegessen, eine Shan-Nudelsuppe, kräftig gewürzt und mit viel Substanz.
Getrunken wird außer dem erwähnten Tee natürlich auch Alkoholisches, wobei man auffallend viele Einheimische eher Schnaps (einheimischer „Malt“-Whisky und Rum) als Bier trinken sieht. Der Grund: Schnaps ist billiger als das einheimische Bier, d.h. man kauft für weniger Geld wesentlich mehr Alkohol. Gelegentlich findt man aber auch Bierkneipen mit Fassbier, dieses ist dann deutlich günstiger.
Einheimischen Wein habe ich auch gesehen, aber nicht verkostet. Der hohe Preis im Zusammenhang mit nicht sachgerechter Lagerung war mir das Risiko nicht wert. Bei dem Wein handelt es sich um ein Gemeinschafsprojekt mit Deutschen nahe dem Inle-See.
Noch ein Wort zum Frühstück in den Guesthouses. Dieses ist praktisch immer im Preis enthalten: Süßlich schmeckender Toast, Butter/Margarine, immer Früchte und Eierspeisen, Marmelade, Tee/Kaffee. Manchmal kann die Eierspeise durch Fried Rice mit Ei oder Pankake ersetzt werden, wenn man es am Abend vorher anmeldet.

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Hpa-an und seine Hoehlen


Die Hauptstadt des Kayin-Staates, nettes und gemuetliches Stadtchen und Ausgangspunkt fuer Trips zu den Felsen der Umgebung, in denen sich sehr viele Hoehlen mit Buddha-Darstellungen befinden.
Gestern habe ich mit einem Motorrad-Taxi einige dieser Hoehlen besucht, und ich muss sagen, dass ich verstehen kann, wenn die Reisefueher schreiben, dass es sich um die weltweit schoensten Hoehlen handelt.
Den Tag zuvor war ich noch vor Sonnenaufgang auf der Faehre nach Moulmein (Fahrtdauer 4,5 Stunden) und hatte einen wunderschoenen Sonnenaufgang erlebt. Die Rueckfahrt nach Hpa-an (2 Stunden) in einem oeffentlichen Nahverkehrsbus war zwar nicht ganz so bequem wie die Hinfahrt per Boot, aber der Bus fuhr durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit Reisfeldern und Bergen im Hintergrund. Zudem kam ich in ein nettes Gespraech mit einer Hochschullehrerin aus Yangon, die in Hpa-an unterrichtete. Hpa-an ist nicht gross, hat aber als Hauptstadt des Kayin-Staates „natuerlich“ eine Universitaet.
Heute ist hier mein letzter Tag, den ich gemuetlich verbringen werde, bevor ich morgen um 6.30h den Tagbus nach Yangon. Am Dienstag fliege ich dann ueber Bangkok nach Phuket/Thailand. Von dort aus melde ich mich dann wieder, moeglicherweise schon am Mittwoch.
Die Berichterstattung ueber Burma ist damit aber noch nicht abgeschlossen, ich habe noch einige Themen auf der Pfanne, die ich dann in Thailand – dort werde ich viel Zeit und schnelles Internet haben – verbraten werde.
CU

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Die Geschichte vom Mönch

30/01/2010 1 Kommentar

Es war einmal ein Moench. Der war zum Goldenen Felsen gepilgert und hatte dort allerlei Medizin – Puelverchen, Tinkuren, Gebetsketten etc. – fuer seine 67jaehrige Mutter gekauft. Auf der LKW-Station traf er drei Touristen, zwei Maenner aus Germany und eine Frau aus Belgium, welche die Abfahrt des letzten LKW ins Tal verpasst hatten. Die Touristen hatten bereits alles versucht, um motorisiert ins Tal zu gelangen, aber die Vorschriften oben auf dem Berg waren so streng, dass den Fremden nur der Abstieg zu Fuss uebrig blieb. Also bot er seine Hilfe an und begleitete die Drei bergab. Nach einiger Zeit schlossen sich ein Polizist, der es fuer seine Pflicht hielt, gut auf die Gaeste des Landes aufzupassen, und ein weiterer Mann der kleinen Gruppe an.
Es war ein netter Abstieg auf der breiten, aber teilweise auch recht steilen LKW-Trasse, wobei der Fast-Vollmond mit seinem milden Licht ein angenehmer Begleiter war. Da die Strasse ja gesperrt war, stoerte keine motorisierte Begegnung den meditativen, gleichwohl aber zuegigen Abstieg. Nachdem das Sextett sich nach 1,5 Stunden nach etwas Trinkbarem gesehnt hatte, tauchte ploetzlich – welch Wunder – am Strassenrand eine einsame Huette auf, in dem ein armer Mann lebte. Dieser verfuegte ueber ausreichend Getraenke und auch einige Knabbereien, die er der Gruppe anbot. Nachdem sich die Reisenden gestaerkt hatten und den armen Mann fuer seine Labungen entlohnen wollte, war – ein weiteres Wunder – schon alles abgegolten, der Moench hatte schon dafuer gesorgt und sich dafuer sicher weitere Verdienste fuer spaeter erworben.
Die Gruppe zog weiter, und ploetzlich bat der Moench seine Begleiter, sich im Kreis mitten auf die Strasse zu setzen. Er packte seine Plastiktuete aus und stellte nach und nach saemtliche Spezereien vor, die er mit sich fuehrte. Und jeder musste alles probieren – ein Puelverchen, aufgeloest in ein wenig Wasser, das muede Touristen innerhalb von 10 Minuten wieder munter macht, eine Tinktur, die jeder in seine schmerzenden Gelenke und Muskeln einreiben musste. Er erklaert in gutem Englisch – er war schliesslich ein gebildeter Moench – genau, wie die Mittelchen wirkten und dass diese nur auf diesem heiligen Berg gut und guenstig zu erwerben seien. Zum Abschluss schenkte er jedem auslaendischen Gast ein Flaeschchen der Wundertinktur und eine Gebetskette, bevor sie sich erhoben und den Abstieg fortsetzten.
Nach einer weiteren Stunde erreichte die Gruppe den Zielort, und der Moench war so ueberraschend schnell verschwunden, wie er oben auf dem Berg erschienen war, ohne die Chance, den Dank der auslaendischen Gaeste entgegenzunehmen.
Diese Geschichte mag daher die guten Taten des frommem Mannes fuer die Ewigkeit dokumentieren.
CU

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Goldener Felsen von Kyaikhtiyo


Von Bago ging es gestern in rund 2 Stunden mit dem Bus nach Kinpun Camp, dem Basislager fuer den Aufstieg zum Goldenen Felsen. Dieser stellt eines der drei grossen buddhistischen Heiligtuemer Myanmars dar, entsprechend gross sind die Pilgerscharen (durchschnittlich 10.000 – 15.000 pro Tag, in der Hochsaison bis zu 40.000). Der normale, schweisstreibende Aufstieg per Pedes – fuer Pilger, die sich besondere Verdienste erwerben wollen – dauert je nach Kondition bis zu 8 Stunden, ueblicherweise bedient man sich jedoch mittlerweile der Technik in Form von etwa 150 leistungsstarken Kleinlastern mit schmalen Holzbaenken auf der Ladeflaeche, auf der sich 45 Personen zusammendraengen muessen. Der Einstieg erfolgt ueber eine Holzrampe.
Danach geht es wirklich sehr steil hoch, wobei den Motoren der Laster das Ausserste abverlangt wird. Die letzten Hoehenmeter muss man dann zu Fuss weitergehen, immer noch steil bergan, wobei man sich aber auch auf einer Saenfte tragen lassen kann. Und da in meinem Reisefuehrer steht: Auch die Traeger muessen sich ihr taegliches Schuesselchen Reis verdienen, dachte ich: Probier’s doch mal. Preisverhandlungen waren also angesagt. Viele Angebote hatte ich ausgeschlagen, bevor ich mit der Crew einer Saenfte handelseinig wurde. Aber offenbar hatte diese sich auf einen zu niedrigen Preis eingelassen, denn als andere Saenftentraeger von der Sache Wind bekamen, entstand ploetzlich eine wilde Schlaegerei unter den so friedliebenden Burmesen, wobei es mit Stoecken richtig zur Sache ging. Ich verzichtete in dieser Situation natuerlich auf den angenehmen Transport, bis mir dann etliche Hoehenmeter weiter mit einer anderen Mannschaft doch das erwuenschte Erlebnis zuteil kam. Natuerlich wurde noch zweimal versucht, mir Geld abzupressen, etwa 6 Dollar fuer Erfrischungsgetraenke (da ich so schwer sei …) Aber sie waren wirklich fit, die kleinen drahtigen Jungs und nahmen laengere Treppenpassagen im Laufschritt.
Oben angekommen musste ich dann erst einmal 6 USD Eintritt und 2 USD Fotogebuehr zahlen, bevor ich barfuss weiter gehen durfte. Der goldene Felsen selbst ragt zur Haelfte ueber den Abgrund, er wird den Erzaehlungen lediglich von einem Haar Buddhas im Gleichgewicht gehalten. Und permanent tragen fromme Pilger (Pilgerinnen ist dies verwehrt!) weiteres Gold auf den Felsen auf. Rund um diesen Felsen ist alles hervorragend hergerichtet, mit einer grossen Plattform, diversen Gebauden, Verkaufsstaenden, halt so alles, was man fuer einen solchen Rummel braucht.
Urspruenglich stand der Goldene Felsen ja nicht auf meinem Reiseplan, aber da im Norden so einige Plaene nicht realisiert werden konnten, hatte ich ja beschlossen, noch ein wenig im Sueden herum zu reisen. Und der Goldene Felsen hat sich wirklich gelohnt. Ich war zum Sonnenuntergang dort, und da bot sich ein farbenpraechtiges Schauspiel dar, ein absoluter Event fuer jeden Fotografen.
In Dunkelheit mit Taschenlampen – wir waren zu dritt, ein weiterer Deutscher und eine Belgierin – erfolgte dann der Abstieg.
Aber auf der oberen LKW-Station fuhr kein LKW mehr ins Tal, der letzte hatte um 18.00 Uhr die Station verlassen, und es war jetzt schon nach 19 Uhr. Normalerweise laesst sich in Asien fuer jedes Problem irgendeine Loesung finden. Aber hier half alles Verhandel und Bitten nichts: Die Strasse war gesperrt (stattlich verordnet), und wir mussten den langen Abstieg in unser Dorf Kinpun zu Fuss erledigen. Eigentlich wollten wir uns vorher noch staerken, aber mittlerweile war die Polizei erschienenen und machte Anstalten, uns den Abstieg in der Dunkelheit zu verwehren. Als ein ebenfalls anwesender Moench erklaerte, er muesse auch ins Dorf und wolle mit uns gehen, nutzten wir die Gelegenheit und machten uns unverzueglich aus dem Staub.
Der Fussmarsch sollte etwa 4 Stunden dauern lt. Reisefuehrer. Aber diese 4 Stunden entwickelten sich zu dem absoluten Hoehepunkt meiner Burma-Reise, ein Erlebnis, das ich so nicht fuer moeglich gehalten haette. (Die anderen empfanden uebigens ebenso.) Aber das muss ich in einem separatem Text beschreiben.
Ich bin jetzt in Hpa-an und werde morgen mit dem letzten Boot dieses Jahre nach Mawlamyang reisen.
CU

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Kleine Einblicke ins Mönchsleben


Nach 13 Stunden fahrt bin ich nachts um 3 Uhr in meinem (telefonisch vorgebuchten) Hotel in Bago angelangt. Freundlicherweise durfte ich schon fuer die naechste Nacht einchecken und konnte mich daher noch ein paar Stunden auf’s Ohr hauen. Hatte aber im Bus, der halbleer war, schon relativ gut geschlafen.
Hier in Bago gibt es wieder mal eine Menge Pagoden konzentriert auf einem Fleck (warum weiss ich wirklich nicht), davon viele frei in der Landschaft stehende und liegende Buddhas, zwei liegende sind jeweils 55 bzw. 45 m lang und 16 m hoch – sehr beeindruckend, selbst wenn man schon viele Pagoden und Buddhas gesehen hat.
Ein besonderes Erlebnis war die Moenchsspeisung in einem der hiesigen Kloester, zu der jedermann Zutritt hatte. In der schlichten Kueche konnt man sozusagen in die Kochtoepfe schauen, in denen die Zutaten hergerichtet wurden, die dann auf die Tische im grossen Speisesaal gestellt wurden. Nach mehreren Schlaegen auf einen Holzgong setzten sich aus zwei Richtungen die Moenche in Bewegung, liessen sich vor dem Speisesaal ihre Schuesseln mit Reis fuellen, gingen dann zu den Tischen und verzehrten – nach einem gemeinsamen, umfangreichen Gebet – schweigend ihr Mahl. Gott sei dank waren diesmal nicht so viele Touristen anwesend, aber es war auch so schon genug Spektakel. Normalerweise lehne ich so etwas ab, aber wann sieht man schon mal Details aus dem Moenchsleben?
CU

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Nach Bago


Otto habe ich vorhin in das Txi nach Heho gesetzt, er fliegt nach Yangun und dann weiter nach Bangkok. Wir hatten fast 3 Wochen  eine gute Zeit miteinander, und ich wuensche ihm alles Gute fuer seinen Resturlaub in Thailand.

Ich selbst fahre nachher mit dem Bus nach Bago, der alten Hauptstdt der Mon, wo ich mitten in der Nacht  gegen 4 Uhr ankommen werde.

CU

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