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Nach Dien Bien Phu


Um 8:10h fuhr der Bus ab Sa Pa los, völlig überfüllt mit Menschen, Reissäcken und anderen Waren. Unsere Rucksäcke und die anderer Backpacker wurden in die hinteren Sitze und dazwischen gestapelt. Kurz gesagt: Es war sehr, sehr eng.

Nach einigen Kilometern verwandelte sich die Straße in eine kaputte Straße mit mengenweise Schlaglöchern, dann gab es nur noch Schotterpiste und letztendlich Erde als Untergrund, die vom Gewitter der vergangenen Nacht ziemlich aufgeweicht war. Gott sei Dank, stecken geblieben sind wir nicht.
Die meiste Zeit war ohnehin Schrittempo angesagt.

In DBP angekommen – übrigens einem historischen Ort, bei dessen Nennung jeder Vietnamese glänzende Augen bekommt, weil hier die Franzosen die entscheidende Niederlage für die Beendigung der Kolonialzeit erhalten hatten – buchten wir dann erst einmal unverzüglich die Weiterfahrt nach Laos, denn in diesem trostlosen Nest wollten wir nicht bleiben.

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CU

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Sa Pa (2)


Heute führte uns eine wunderschöne, 12 km lange, organisierte Wanderung durch eine herrliche Landschaft mit permanent tollen Ausblicken auf die Hausberge – das ist die Yunnan-Gruppe mit dem Fansipan, dem mit 3.341m nicht nur höchsten Berg Vietnams, sondern ganz Indochinas.

Den ganzen Weg lang begleiteten uns eine Gruppe von Flower-Hmongs, unaufgefordert und ständig bemüht, uns irgendwie zu unterhalten. Sie seien auf dem Weg zu ihrem Heimatdorf, erklärten sie, dorthin also, wo unser Lunch geplant war. (Dass natürlich da etwas ganz anderes dahinter steckte, war mir von Anfang an klar.) Immerhin waren sie den Weg über unaufdringlich, und so ließen wir sie gewähren.

Nach den ersten 6km kamen wir dann am vorgesehenen Ort für’s Mittagessen an, und da packten unsere Reisegefährtinnen dann plötzlich alles aus, was sie am Körper bzw. in den Tragekörben mit sich getragen hatten, hauptsächlich Taschen, Tücher und Stoffe. Das war also des Pudels Kern …

Danach kamen wir noch durch zwei weitere Dörfer, bis wir irgendwann den wartenden Bus erreichten, der uns dann wieder hinauf nach Sa Pa brachte. Fazit: Eine wunderschöne Wanderung mit vielen Erlebnissen bei idealem Wetter.

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CU

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Sa Pa (1)


Nach einer kurzen, aber gleichwohl einigermaßen entspannten Fahrt im „Orient Express” erreichten wir gegen 6 Uhr die vietnamesische Endstation Lao Cai. Bei dem Zug mit dem legendären Namen handelt es sich aber nur um die Schlafwagen einer gleichnamigen Gesellschaft. Deren Waggons sind wesentlich besser ausgestattet und bieten deutlich mehr Komfort als die normalen Soft Sleeper, kosten aber auch um einiges mehr. Sie werden an die regulären Züge angehängt und haben eigenes Personal. So hatten wir einen eigenen Steward, der sich ausschließlich um unsere Belange gekümmert hat. Und auch die Bauweise der Waggons schien mir deutlich besser, was daran zu spüren war, dass sie sehr ruhig liefen.

Abgeholt wurden wir und einige andere Reisende mit Minibussen. Auf der etwa 40 km langen Fahrt nach Sa Pa wurde es allmählich hell und wir konnten ein wenig die Schönheit der Berglandschaft Nordvietnams erahnen.

Allen Unkenrufen zum Trotz – kalt, neblig, Regen, Schnee wurde uns gesagt – hatten wir tagsüber die besten Wetterverhältnisse, es war sonnig warm, so dass wir – nach Organisation der Ausflüge der nächsten Tage und der Weiterreise nach Laos – noch ein wenig die Gegend erkundeten.

In einigen Kilometern Entfernung gibt es das Dorf „Cat Cat“, besiedelt von der ethnischen Minderheitengruppe der Schwarzen Hmong. Dorthin machten wir uns auf den Weg, es ging immer bergab, zunächst auf einer Art Landstraße. Die „Besichtigung” des Dorfs (40.000 VND Eintritt) reduzierte sich auf eine Zwangsführung an den Hmong-Häusern vorbei, in denen das von den Bewohnern produzierte Kunsthandwerk – meistens Taschen oder Schals bzw. Tücher aus wunderschönen, gewebten Stoffen –angeboten wird. Leider konnten wir uns nicht so recht mit diesem Angebot beschäftigen, da wir relativ spät am Nachmittag dran waren und nicht wussten, wie weit wir noch zu laufen hatten. Wir wollten keinesfalls in die Dunkelheit kommen und auf jeden Fall noch zwei Moped-Taxis zurück nach Sa Pa irgendwo erwischen.

Unser Weg bestand ab Dorfmitte nur noch aus großen Stufen, die auch bei Nicht-Knievorgeschädigten gewisse Belastungen hervorriefen. Mit anderen Worten: Diese Stufen permanent abwärts zu gehen war ganz schön anstrengend; hinzu kam die Hitze (im Schatten etwa 25°C), denn hier im Gebirge brennt die Sonne auch nachmittags noch gut.

Doch irgendwo im Tal erwartete uns dann schließlich ein schöner Wasserfall, und dann war es nur noch Sache einer guten halben Stunde, bis wir den Weg erreicht hatten, wo einige Driver mit ihren Mopeds warteten. Sie verlangten dann erst einmal 10 Dollar für den Rückweg nach Sa Pa, mussten sich dann letztendlich mit einem Viertel zufrieden geben – obwohl wir eindeutig in der schwächeren Verhandlungsposition waren.

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Nachtrag zum Wetter: Richtig kalt ist es nachts, und wir ziehen alles an, was die Rucksäcke her geben (incl. Skiunterwäsche), wenn wir uns am frühen Abend auf zum Dinner machen. Immerhin können wir unser Zimmer per Klimaanlage heizen, die höchste Stufe von 32°C war noch vom Vorgänger her eingestellt …

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